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zum Todten Meer.MASADA. 9. Route. 299 ganze Fläche des Gipfels, sieben Stadien im Umfang;, aus weissem Ge-
stein
, 12 Ellen hoch, 8 breit; darauf setzte er 87 je 50 Ellen hohe Thürme,
durch welche man in das Innere der Festung gelangte. Den eigentlichen
Gipfel, der fettes Erdreich hatte, verwendete der König zum Anbau.
Sodann erbaute er einen Palast, am westlichen Abhang innerhalb der
Mauer, mit der Front nach N. Auch die Mauer des Palastes war hoch und
dick; derselbe hatte 4 Eckthürme von je 60 Ellen Höhe. Die Einrichtung
der Gemächer, Hallen und Bäder in dem Palaste war mannigfaltig und
kostbar, überall sah man monolithische Säulen, sowie Wände und Böden
aus Mosaik. Da der östliche Bergabhang, an welchem nur eine künstliche
Freitreppe, die Schlange genannt, emporführte, so gut als unzugänglich
war, überbaute Herodes den westlichen an der engsten Stelle mit einem
grossen Thurme, der nicht umgangen werden konnte. Die grösste Rolle
spielte Masada nach der Zerstörung Jerusalems. Eleazar bemächtigte sich
mit seiner Sicarier-Rotte durch List des Platzes und fand darin von den Zei-
ten
des Herodes her noch bedeutende Vorräthe an Lebensmitteln und
Waffen vor. Die Römer unter Flavius Silva bauten von dem westlich von
der Burg gelegenen Felsen aus einen 200 Ellen hohen Damm, auf welchem
sie nun ihre Belagerungsmaschinen an die Mauer heranrückten. Die Ver-
theidiger
aber errichteten innerhalb der ersten Mauer eine zweite von
Holzbalken, zwischen denen Erde aufgeschüttet wurde. Es gelang den
Römern dieses Holz anzuzünden, und die ganze Mauer brannte nieder. Als
Eleazar dies sah, beredete er seine Parteigenossen, zuerst ihre Weiber
und Kinder, hierauf sich selber zu tödten. Dies geschah; nur zwei Wei-
ber
und fünf Knaben retteten sich, indem sie sich versteckten. Als die
Römer Tags darauf einzogen, fanden sie nur Leichen und rauchende
Trümmer. Sie liessen eine Besatzung dort.

Man ersteigt den Gipfel zu Fuss; der Weg ist für Pferde nicht gang-
bar
. Die Oberfläche des Berges besteht grösstentheils aus Geröll; an ver-
schiedenen
Stellen bemerkt man die Reste der römischen Mauer, mit der
Masada umgeben wurde, damit kein Sicarier entfliehe. Nach 25 Min.
kommt man zu Trümmern von Thürmen, welche wohl ebenfalls ein
Werk der Römer sind, und überschreitet darauf ein kleines Thäl-
chen
. Am Berg gegenüber l. sieht man einige Felshöhlen in unzugäng-
licher
Lage, vielleicht Grabkammern. Nach 10 Min. bleibt noch ein
letztes hartes Stück des Weges zu überwinden, ein Geröllberg, der von
dem grossen Belagerungsdamm der Römer herrührt. Durch ein wohl-
erhaltenes
Thor, das merkwürdigerweise aus einem Spitzbogen besteht,
betritt man die grosse Hochebene des Berges. Sie hat eine Länge von
550m, eine Breite von 180230m und ist beinahe nach allen Seiten von
senkrechten 360m hohen Felsen umgeben. Um den Rand des Felsens herum
geht die Umfassungsmauer, die noch an manchen Stellen wohl erhalten
ist. Die sonstigen baulichen Ueberreste sind nicht gerade bedeutend.
Im Norden des Berges liegt zunächst ein viereckiger Thurm, 12m höher
ein runder Thurm, der aber immer noch 6m unterhalb der Plattform steht.
Von der Nordmauer zweigen sich eine grosse Anzahl Seitenmauern ab,
die vielleicht für die letzte Vertheidigung gebaut wurden. Westl. davon
ist eine grosse Cisterne, weiter S. eine zweite. In der Mitte der Platt-
form
stehen die Reste eines Gebäudes, das einer byzantinischen Kapelle
gleicht und dessen Wände mit Mosaiks geschmückt sind. Obgleich keine
geschichtlichen Berichte darüber vorliegen, dass Masada auch noch nach
jener Catastrophe bewohnt war, möchte man es doch nach den Ueberresten
der Bauten vermuthen. Man möchte den Thorbogen im W., der auf den
römischen Damm hinabschaut, am liebsten der Kreuzfahrerzeit zuschrei-
ben
. Jedoch scheinen die Ruinen N. und W. von diesem Thorbogen dem
ehemaligen Palast des Herodes anzugehören. Die Ruinen auf der Südseite
der Plattform sind formlos. Das Interessanteste aber ist die Aussicht.
Je mehr man sich dem Südende des Todten Meeres nähert, desto schauer-
licher
wird die Einöde und Wildniss. Man sieht auf eine colossale Berg-
welt
, aber nirgends ist eine Spur von menschlichen Wohnungen zu
entdecken. Die Färbungen des Sees und der Gebirge sind, wenn nicht
die Mittagsgluth alles mit weissem Schleier überzogen hat, von wunder-